03.05.2018
„Solidarität, Vielfalt, Gerechtigkeit“ lautete das Motto des Deutschen Gewerkschaftsbundes für den 1. Mai dieses Jahres.
Ohne Demonstrationszug fand der 1. Mai in Gladbeck gleich in der Mathias-Jakobs-Stadthalle statt. Eine bunte Mischung aus Polittalk, Videos und Redebeiträgen und
Musik sollte auch jüngere Menschen ansprechen. Aber auch die Hauptkundgebung des DGB in Bottrop, dort wird dieses Jahr die letzte Zeche schließen, zog mit dem IGBCE – Vorsitzenden Michael
Vassiliadis und dem NRW – Ministerpräsidenten Laschet als Rednern gerade auch aktive Kolleginnen und Kollegen aus Gladbeck ab.
Es fanden gut 250 Interessierte den Weg in die Stadthalle. Im Saal wurden die vor allem älteren Bergleute, Gewerkschaftlern und politisch Interessierten vom Max Hanke, Moderator von Radio-Emscher-Lippe und der Veranstaltung, begrüßt. Ihm folgte das Gru0wort des Gladbecker Bürgermeisters, Ulrich Roland.
Höhepunkt der Veranstaltung war das Referat von Rainer Weichelt, Sozialdezernent der Stadt Gladbeck, über Geschichte und Bedeutung des 1. Mais im Allgemeinen und die Situation in Gladbeck im Besonderen. Dem gelernten Historiker gelang es mühelos die Bedeutung der Arbeiterbewegung von damals bis heute dazustellen. Er wies in dem Zusammenhang auf den immer noch bestehenden Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit trotz allgemein gesellschaftlichen gestiegenen Wohlstands hin.
Mit Blick auf Gegenwart und Zukunft plädierte Weichelt für Qualifizierung und Weiterbildung, einen „sozialen Arbeitsmarkt“, denn „Arbeit macht Menschen zu
gesellschaftlichen Wesen“. Es folgte sein Appell auf „faire Arbeit für alle“ wofür er die Zustimmung der Anwesenden fand.
Die anschließende Podiumsdiskussion mit Hans Nimphius (ehemaliger DGB Kreisvorsitzender, Mitglied des Vorstandes des Seniorenbeirates der Stadt Gladbeck), Sven Bönnemann (stellvertretender Regionalleiter der IG Bau Westfalen) und der Vertreterin der ver.di Jugend Dana Wilimzik war als Generationengespräch angelegt, ging der Leitfrage nach, ob der 1. Mai noch seine Berechtigung habe? Dies wurde von allen Drei bestätigt, er sei zeitgemäß und sollte entsprechend gefeiert werden.
Musikalisch zu Ende ging die Veranstaltung mit Marian Kuprat mit der Youngstown Band, die zwischendurch auch das Steigerlied anstimmte (allerdings ohne die traditionelle Schnapsrunde :-)).
*Der Meinungsartikel "Die alten Kämpfer sind müde, die Jungen erst
recht" wurde in den Blogbereich verschoben.
Manfred Gornik